Körperkultivierung - Im Körper sein
Ein Seminar über Körper und Energieübungen
Thomas Merkentrop:
Körperübungen kenne ich ja massige, doch ich forschte nach etwas,
das meinen Ansprüchen gerecht wurde. Ich mach schon lange und regelmäßig
Qui Gong und yogamäßige Sachen, hab aber die Krise gekriegt, als ich,
nach meinem Umzug, hier in der Eifel, einer sehr hügeligen Gegend,
das erste Mal laufen war. Also trainiert das eine (Yoga, Qui Gong) nicht das andere (Laufen),
zumindest nicht so wie ich es bisher gemacht hatte. Um also allroundmäßig
gut drauf zu sein muß man also:
1, 2, 3, 4, 5, 6 ... verschiedene Dinge möglichst 4 Stunden pro Tag trainieren?
Häh, das war´s irgendwie nicht. Es musste etwas Übergeordnetes geben,
was den Körper in seine Leistungsfähigkeit bringt.
Ich beobachtete also mich, meinen kleinen Sohn Kiran und auch die Katzen
(die liegen ja nur faul rum und sind irgendwie trotzdem echt fit)
und dabei lernte ich mein Energie-Körper System immer besser kennen.
Außerdem forschte ich in alten Schriften aus China und anderen Kulturen,
wo immer von unglaublichen Sachen die Rede ist ( 9 m hoch springen und so weiter).
Ich machte nun keine normalen Übungen mehr sondern Körperentdeckungsdinge,
allerdings schon in systematischer Anordnung und in bestimmter Form.
Nämlich erstmal ganz ganz ganz langsam und statische Dinge (einfach Stehen).
Es geht darum wieder natürlich Stehen, Sitzen und Bewegen zu entdecken.
Dabei passiert mit dem Körper ein totaler Umstrukturierungsprozess,
der manchmal auch unangenehm sein kann. Ein Kleinkind hat ja eine ganz andere
Körperbeschaffenheit als ein schon sehr degenerierter Erwachsener.
Die Umstellung auf die Weichheit und einfach andere Körperbeschaffenheit
ist das was durch diese Herangehensweise passiert.
Ach ja, nach einiger Zeit, ich glaube ein halbes Jahr war es, war ich dann noch einmal laufen.
Ich konnte locker eine Stunde laufen und bin am Ende immer schneller geworden
und hätte auch noch viel länger laufen können,
in einem sehr hügeligen Gelände, ohne Laufen trainiert zu haben.
Dabei werden die Stabilisierungsmuskeln, welche unter den normalen Bewegungsmuskeln liegen,
wieder aktiviert und ausgebildet und können ihre Aufgabe,
den Körper zu stabilisieren, verrichten. Beim modernen Menschen sind diese
durch unsere angespannte unnatürliche Grundhaltung verkümmert
und die "normalen" Bewegungsmuskeln müssen die Haltekräfte übernehmen.
Deswegen auch die Wirbelsäulen- und Rückenprobleme.
Eine Physiotherapie und auch normales Krafttraining arbeitet auch nur mit den Bewegungsmuskeln,
deshalb haben diese Dinge langfristig zum Teil so wenig Erfolge.
These:
Die Lymphflüssigkeit wird wieder in Bewegung gebracht, was erstmal eben unangenehm sein kann,
weil damit auch Gifte ausgeschwemmt werden. Bei längerem intensivem Üben
vermehrt sich die Lymphflüssigkeit dann auch.
Die Wissenschaft hat noch gar nicht genau herausgefunden
wozu die Lymphe und Flüssigkeiten genau da sind, und ich muß sagen,
ich weiß es auch nicht genau, aber ich merke was mit mir passiert
und das ist angenehm und entfaltet enorme Kräfte.
Interessant ist, das die Meridiantafel zu Zeiten des gelben Kaisers den Lymphfluss genau gezeigt hat.
Der natürliche Energiefluss zu den Organen und Vitalzentren wird wieder hergestellt.
Erst wenn das passiert ist, geht man dazu über, schneller in seinen Bewegungen zu werden.
Feste Übungen sind nun auch nicht mehr unbedingt nötig.
Das eigene Spüren sollte zu diesem Zeitpunkt soweit stimmig sein,
dass man nun die Bewegungen geschehen lassen kann.
In diese Selbständigkeit führt das Ganze dann einfach.
Mit Deinem Körper arbeiten, bewegen, leben, nicht gegen ihn.
Die Umstrukturierung dauert wahrscheinlich ca. ein halbes Jahr,
Gute alte "Innere Stile" arbeiten da ähnlich,
lösen sich jedoch nicht aus ihrem Kampfkunst- und Formenkontext.
Bei meinem Programm ist die "Übung" nicht im Mittelpunkt
sondern die Art und Weise wie Achtsamkeit, Körperstruktur, Energie und Bewegung wirken.
Fängt man an sich zu spüren passieren viele Dinge einfach ganz von alleine
und Bewegungen sind dann "einfach" und "natürlich".
Das kann man nicht erklären, nur erleben. Dafür kann man praktisch
jede Übung oder Bewegung nehmen. Ganz alltägliche Dinge sind ja
Gehen, Sitzen, Stehen, Bewegen und genau das machen wir dann in einer speziellen Achtsamkeit.
Daraus entstehen dann "Übungen" ganz alleine
und wenn Du Dich spürst, geschehen dann Deine eigenen Bewegungen,
die einfach zu Dir gehören. Auch das ist nicht erklärbar,
aber sehr schnell erlebbar. Es geht also mehr um das Wie bin ich
während ich mich bewege, stehe etc. Das kann man auch überall erleben,
ist also nicht an eine Übungszeit gebunden.
Um irgendwo anzufangen, nehm´ ich da zuerst Stehen und ganz langsame Bewegungen,
da man sich dann am besten spüren kann. Außerdem neigt man irgendwie zum Rasch-Rasch,
das wird dadurch etwas reduziert.
Foto: Dagmar Eleks
Daraus kann man nun für alle Leistungsansprüche einen neuen
sehr effektiven Ansatz zeigen wie man im Körper-Geist-Seele- Gleichgewicht trainieren kann.
Mentaltraining gibt es ja schon und es ist auch recht etabliert,
dies ist jedoch meiner Meinung nach ziemlich revolutionär
und die Ergebnisse sind bei mir auch sehr beeindruckend.
Dabei geht es vor allem darum, zu erkennen wie das ganze überhaupt
funktioniert mit dem Energie-Körpersystem um dann selbständig mit sich und
seinem Körper umzugehen. Was nützt es mir immer neue Übungen zu lernen,
wenn ich nicht zum Kern vordringe?
Ich habe in der Art schon mit Menschen gearbeitet und es ist Wow, ein Begreifen und kein Nachlaufen mehr.
Darauf aufbauen kann man ein Trainingskonzept individuell nach den Ansprüchen des Einzelnen erstellen.
Wenn ich nur Energieübungen gemacht habe, hat das nicht so den großen Einfluss
auf Kondition und sportliche Leistung gehabt. Von normalem Training bin ich meistens zu "hart"
geworden und musste das dann wieder loslassen.
Nach meiner Herangehensweise kann eine Synthese entstehen die mehr ergibt
als die Summe der einzelnen Komponenten.
Das ist auch durchaus für Leistungssportler ein interessantes
und ich bin sicher sehr leistungssteigerndes Prinzip.